Die Geschichte des Klosters Sanktjohann

Das ehemalige Kloster Sankt Johann im Thurtal ist heute erstmals der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Seit der Gründung lebten während fast fünfhundert Jahren Benediktiner hinter den für das Volk verschlossenen Pforten.  Nach vielen Unruhen und Krisen wurde 1629 der Klosterkonvent nach Sidwald (heute Neu St. Johann) verlegt. Fortan nahmen sich zwei Geistliche den seelsorgerischen Aufgaben in der Gemeinde an. Seit 1808 diente das Gebäude als Pfarramt, doch blieb es der Öffentlichkeit weiterhin verborgen.

Neue Geschichtsschreibung

Das neue Buch „Kloster St. Johann im Thurtal“ von Prof. Dr. Johannes Huber vermittelt einen lebendigen Eindruck des einstigen Klosterlebens. Es geht den erhaltenen Spuren der Benediktinerabtei sowie den neu gewonnenen Erkenntnissen nach.
Geschichtliche Ereignisse rund um das Kloster und die Talbesiedelung, Äbteporträts, Rekonstruktionsansichten sowie die Abbildungen und Beschreibungen der erhaltenen Gegenstände aus der Klosterzeit machen die Lektüre zu einem packenden Erlebnis.
Das rund 180 Seiten starke Werk ist farbig illustriert und zum Verkaufspreis von CHF 28.00 erhältlich.

1231
Kaiser Friedrich II. beurkundet in einer Goldenen Bulle die von ihm bei der Übertragung der Klostervogtei von Sankt Johann übernommenen Verpflichtungen.
14./15. Jh.
Stetige Zunahme der klösterlichen Grundherrschaft.
1468
Freiherr Petermann von Raron verkauft das Toggenburg an Abt Ulrich Rösch von St. Gallen. Somit geht die Schirmherrschaft von St. Johann an die Fürstabtei Sankt Gallen über.
1526-1528
Reformationswirren und Bildersturm. Abt Johannes Steiger stellt das Kloster unter den Schutz von Schwyz und Glarus und flieht selbst nach Klaus im Vorarlberg.
Klosteranlage vor dem zweiten Brand 1626 Federzeichnung Pater Heinrich Murer vor/um 1630
Klosteranlage vor dem zweiten Brand 1626 Federzeichnung Pater Heinrich Murer vor/um 1630
um 1140
Sankt Johann im Thurtal wird zwischen 1125 und 1150 als letztes Benediktiner-Kloster auf Schweizer Boden gegründet. Nach einer Überlieferung lassen sich die beiden Waldbrüder Milo & Thüring im obersten Thurtal nieder. Das Kloster Trub entsandt Mönche ins Obertoggenburg mit dem Auftrag, dort einen Konventsbetrieb einzurichten.
1152
Papst Eugen III. nimmt das Kloster in seinen Schutz, verleiht ihm freie Abt- und Vogtwahl und bestätigt seinen Besitz.
1178
Papst Alexander III. bestätigt erneut den erweiterten Besitz mit Zentrum im heutigen Alt St. Johann.